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Blogbeitrag vom 10.09.2025


Lifespan & Healthspan – wie gesund altern wir in Europa?

Als Longevity-Expertin werde ich oft gefragt: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lifespan und Healthspan?“
Die Antwort ist entscheidend für unser Leben:

Lifespan = wie lange wir leben.
Healthspan = wie viele dieser Jahre wir gesund, aktiv und selbstbestimmt verbringen.

Denn was bringt es, 85 oder 90 Jahre alt zu werden – wenn die letzten 10–15 Jahre von Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Einschränkungen geprägt sind? Genau hier setzen aktuelle Studien an, die spannende Unterschiede zwischen europäischen Ländern aufzeigen.

Studienlage: Europa im Vergleich
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Kommission haben in den letzten Jahren mehrfach erhoben, wie groß die Lücke zwischen Lifespan und Healthspan in den einzelnen Ländern ist.

Zentrale Erkenntnisse:

In Deutschland liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei ca. 78 Jahren (Männer) und 83 Jahren (Frauen). Aber: Der Healthspan ist 10–12 Jahre kürzer. Das bedeutet: Viele Deutsche verbringen rund ein Jahrzehnt in Krankheit.
In Skandinavien (z. B. Island, Schweden, Norwegen) ist die Lücke deutlich kleiner. Dort leben Menschen nicht nur länger, sondern auch gesünder – mit mehr aktiven Jahren bis ins hohe Alter.
Island gilt als europäischer Spitzenreiter
Frankreich und Spanien haben eine hohe Lebenserwartung (oft 85+ Jahre), allerdings ist die Krankheitslast in den letzten Jahren vor dem Tod höher – ähnlich wie in Deutschland.
Osteuropäische Länder (z. B. Bulgarien, Rumänien, Ungarn) zeigen eine deutlich geringere Lebenserwartung und oft eine noch größere Kluft zwischen Lifespan und Healthspan.

Wer lebt am gesündesten in Europa?
Die Daten machen klar: Island, Schweden und Norwegen gehören zu den Ländern mit den längsten gesunden Lebensjahren. Hier kommen mehrere Faktoren zusammen:

Gesunde Ernährung (viel Fisch, frische Produkte, wenig verarbeitete Lebensmittel)
Hohe körperliche Aktivität im Alltag – Bewegung ist Teil der Kultur.
Stabile soziale Strukturen und weniger Vereinsamung im Alter.
Bessere Prävention: Regelmäßige Vorsorge, Gesundheitschecks und ein Gesundheitssystem, das stärker auf Prävention setzt als auf Reparatur.

Was wir daraus lernen können
Für uns in Deutschland heißt das: Wir haben Nachholbedarf – nicht unbedingt bei der Lebenserwartung, die ist im europäischen Durchschnitt, sondern bei den gesunden Jahren.

Mehr Fokus auf Prävention statt Reparatur.
Mehr Bewegung im Alltag, nicht nur im Fitnessstudio.
Bessere Ernährung mit weniger Zucker, weniger industriell verarbeiteten Produkten.
Stressabbau und Aufbau von Resilienz – auch das verlängert den Healthspan.

Mein Fazit als Longevity-Expertin
Langlebigkeit ist kein Selbstzweck. Es geht nicht darum, möglichst viele Jahre anzusammeln – sondern darum, diese Jahre gesund, vital und voller Energie zu erleben. Island und Skandinavien machen uns vor, wie eng Lifestyle, Prävention und gesellschaftliche Strukturen mit Gesundheit im Alter verbunden sind. Und die gute Nachricht: Jeder von uns kann heute beginnen, an seinem Healthspan zu arbeiten – durch kleine Routinen, bessere Ernährung, mehr Bewegung und bewussten Umgang mit Stress.

Denn Longevity bedeutet nicht nur: länger zu leben. Sondern: besser zu leben.

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